30.11.2016
Fahrplanbasierte Infrastrukturentwicklung im Bundesverkehrswegeplan 2016
In einem Folgeprojekt zur Machbarkeitsstudie zum Deutschlandtakt wird im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums ein Planfall entwickelt, um BVWP-Zielnetz und Deutschlandtakt auf einander abzustimmen. Dazu werden ggf. weitere fahrplanfeine bzw. mikroskopische Untersuchungen der Schieneninfrastruktur durchgeführt. Anschließend wird dieser Planfall Deutschlandtakt unter Berücksichtigung des Reisezeitnutzens gesamtwirtschaftlich bewertet. Dabei werden u.a. auch die Anbindungen der Städte Bad Hersfeld, Darmstadt, Günzburg und Minden betrachtet.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Über diese direkten Links sind weitere Umerlagen zugänglich:
In einer Präsentation wird diese Umsetzung des Ziels „Deutschlandtakts“ umfassend dargestellt und auch ein Zielnetz dargestellt.
Die „Linienanalysen und Knotenentwicklungen aus der Angebotskonzeption des Zielnetzes des BVWP 20“ sind ebenfalls verfügbar.
Noch tiefer gehende Details können in „Bedienung ausgewählter Orte im Zielfahrplan 2030“ nachgelesen werden.
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24.11.2016
Eisenbahnbranche will Deutschlandtakt
Erstmals haben die acht Verbände der deutschen Eisenbahnbranche gemeinsam drei politische Kernforderungen zur Bundestagswahl 2017 und für die kommende Legislaturperiode präsentiert. Zusammen mit den politischen Entscheidern im Bund und in den Ländern wollen sie sich in den kommenden Jahren für die Einführung des Deutschlandtakts, für die Halbierung der Schienenmaut und für die Förderung von Innovationen im Schienenverkehr einsetzen.
Weitere Informationen bei der Allianz pro Schiene.
Direkt zur Broschüre mit den Forderungen
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17.11.2016
Deutschlandtakt auf den 34. Horber Schienen-Tagen
Die 34. Horber Schienen-Tage behandelten in zwei Vorträgen den Deutschlandtakt.
MDirig Hugo Gratza, Leiter der Unterabteilung Eisenbahne des BMVI (Bundesministerium für Verkehr…) stellte den „Deutschlandtakt aus Sicht des Bundes“ vor. Die Vortragsfolien stehen hier zur Verfügung.
* Rainer Engel referierte zum Thema „Grundgesetz und Deutschlandtakt: Welche Gesetze muss, welche sollte der Bund ändern?“ Die Textfassung des Vortrages steht hier zur Verfügung.
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9. 11. 2016
SPD-Bundestagsfraktion befürwortet Deutschlandtakt
Die SPD-Bundestagsfraktion hat am 9. 11. 2016 zu einem „Schienengipfel“ in den Deutschen Bundestag eingeladen. Dort stellten die Verkehrs-, Wirtschafts- und Umweltpolitiker der Fraktion ihr Impulspapier „Mehr Verkehr auf die Schiene – die Politik ist am Zug.“ vor. Es enthält konkrete Maßnahmen für einen „Schienenpakt 2030“ zwischen Politik und Wirtschaft.
Zu den Forderungen des Impulspapiers gehrt „Maßnahme 6: Den Schienenpersonenverkehr im Takt fahren“. Unter „Maßnahme 7: Alle Oberzentren bis 2030 flächendeckend an den ICE/IC-Personenfernverkehr anschließen“ heißt es unter anderem: „Die Anbindung aller Oberzentren und möglichst vieler Mittelzentren an den Schienenpersonenfernverkehr bis 2030 ist die zentrale Voraussetzung für den Umstieg der Menschen auf die Eisenbahn. Dieses Ziel kann mit der Umsetzung des Deutschlandtaktes weitgehend erreicht werden.“
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27.4.2016
Deutschlandtakt wird Grundlage für den Bundesverkehrswegeplan 2030
Der Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030, den Bundesverkehrsminister Dobrindt nun vorgelegt hat, bringt einen entscheidenden Fortschritt bei der Infrastrukturplanung. Anders als bisher werden nun in Zukunft neue Schienen-Ausbauprojekte auf Basis der Kapazitätsengpässe im Netz und eines künftigen Taktfahrplans mit besseren Anschlüssen konzipiert und priorisiert.
Das ist das positive Ergebnis der Arbeit der Initiative Deutschlandtakt und, der auf seine Initiative erstellten Studie über die Machbarkeit des Deutschlandtakt, die das Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben hatte. Anders als bisher werden nun in Zukunft neue Schienen-Ausbauprojekte auf Basis der Kapazitätsengpässe im Netz und eines künftigen Taktfahrplans mit besseren Anschlüssen konzipiert und priorisiert
Im Jahre 2008 hat sich eine Initiative von Fachleuten aus verschiedenen Verbänden, Institutionen und Unternehmen im Bereich des Schienenverkehrs gegründet mit dem Ziel, in Deutschland für die Planung eines integrierten Verkehrsnetzes in einem abgestimmten Takt aus Schienen-Fernverkehr, Regional- und Zubringerverkehr zu werben.
Alle Bundesländer haben im Schienenregionalverkehr längst Taktfahrpläne mit abgestimmten Anschlüssen eingeführt. Rund 90% des gesamten Schienenpersonenverkehrs wird von Zügen mit „nullsymmetrischen Taktfahrplänen“ erbracht, d.h. diese Taktsysteme sind miteinander kompatibel.
Der wesentliche noch fehlende Baustein für ein zukunftsweisendes Verkehrssystem nach dem Prinzip „Deutschlandtakt“ war, dass der Infrastrukturausbau in der Vergangenheit meist ohne Berücksichtigung des Fahrplans und damit ohne Berücksichtigung der Taktsysteme erfolgt ist.
Im BWVP sind erstmals 750 Mill. Euro für noch nicht konkret geplante Verbesserungsmaßnahmen vorgesehen, um die für den Deutschlandtakt entscheidend wichtigen vielen kleinen Verbesserungen (zusätzliche Ein- und Ausfahrmöglichkeiten in den Bahnhöfen, Gleise und Weichenverbindungen, Signale und ähnliches) nachrüsten zu können.
Um optimale Fahrpläne mit guten Anschlüssen für die Fahrgäste (und ausreichend Fahrmöglichkeiten für den Güterverkehr) sicherzustellen, sind insbesondere solche kleinen Maßnahmen im vordringlichen Bedarf vorzusehen. Eine ausreichende Finanzierung dieser kleinen Maßnahmen wie auch der Knotenausbauvorhaben ist dabei notwendig; die Initiative erwartet daher eine wesentliche Aufstockung dieser Position.
Der Hauptteil der Arbeit am künftigen Fahrplanangebot für die Nutzer des öffentlichen Verkehrs in Deutschland beginnt jetzt erst:
Der Deutschlandtakt soll auch im kommenden Bundesschienenwege-Ausbaugesetz als Grundlage für den zukünftigen Infrastrukturausbau auf der Schiene festgeschrieben werden. In einem mehrjährigen Verfahren müssen die Planungen für das künftige Taktsystem des Fernverkehrs mit der Weiterentwicklung der regionalen Taktfahrplansysteme in den Bundesländern und den Anforderungen des Güterverkehrs abgestimmt und sämtliche Infrastrukturmaßnahmen des vordringlichen Bedarfs im Sinne der Ziele des Deutschlandtakts im Detail ausgeplant werden.
Dieses Verfahren ist nur iterativ und in enger Abstimmung mit den Aufgabenträgern des Schienenpersonennahverkehrs möglich. Um diese Arbeit bewältigen zu können, hat das Bundesverkehrsministerium bereits eine mehrjährige Unterstützungsleistung durch ein Fachinstitut beauftragt.
„Die Signale für den Deutschlandtakt stehen jetzt auf grün“, so stellten die Gründer und Mitwirkenden der Initiative Deutschlandtakt einmütig fest, und weiter:
„Das Bundesverkehrsministerium hat mit dem Entwurf des Bundesverkehrswegeplans den Grundstein für einen Deutschlandtakt gelegt, die eigentliche Arbeit beginnt nun allerdings erst. Wir hoffen dabei auf eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Bundesverkehrsministerium, den vom Ministerium beauftragten Dienstleister, den Bundesländern, den Aufgabenträgern und Eisenbahnverkehrsunternehmen und nicht zuletzt der Deutschen Bahn, die mit den Infrastrukturbereichen, aber auch mit der DB Fernverkehr AG die Umsetzung ermöglichen muss.“
Ein zukunftsweisendes Taktverkehrssystem für Deutschland kann nur im Team und in Zusammenarbeit aller Beteiligten geschaffen werden. Darum wird es in den nächsten Jahren gehen. Die Initiative Deutschlandtakt wird dies weiter begleiten.
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Grüne fordern Deutschlandtakt
Die Bundesregierung soll den Deutschlandtakt umsetzen. Dies fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag (Bundestagsdrucksache 18/7554).
Deshalb soll sie auf einem gemeinsamen Beschluss von Bundestag und Bundesrat hinwirken, der eine entschlossene und zielstrebige Einführung eines bundesweiten Deutschlandtaktes sowie eine frühzeitige und umfangreiche Einbindung der Öffentlichkeit zum Ziel hat. Weiter soll sie eine aktive Rolle zur Förderung des Verkehrsträgers Schiene einnehmen und innerhalb eines Jahres eine ambitionierte und nachvollziehbare Wachstumsstrategie für den Schienenverkehr vorlegen.
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1.2.2016
Vorträge zum Deutschlandtakt:
Bundesverkehrswegeplan 2015 – Neue Perspektiven für die Schieneninfrastruktur
Ein Vortrag von Dipl.-Ing. Florian Böhmb gab vorab einen aktuellen Ausblick auf die bevorstehenden Beteiligungsmöglichkeiten und die Neuigkeiten in der Methodik des BVWP. Florian Böhm ist Technischer Regierungsdirektor im Referat Bundesverkehrswegeplanung, Investitionspolitik des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)
Dabei liegt der Schwerpunkt auf den für die Eisenbahninfrastruktur wichtigen Innovationen wie einer 3D-GIS-gestützten Kosten- und Trassenplausibilisierung, Korridorbetrachtungen oder der fahrplanbasierten Infrastrukturentwicklung. Im Vortrag und der anschließenden Diskussion soll erörtert werden, wie ein BVWP entsteht und wie sich Interessierte an dem Prozess beteiligen können.