Juni 2009
Der VCD veröffentlicht mit einer “Bahntest 2009” genannten Studie ein Plädoyer für einen Deutschlandtakt und den dazugehörigen Deutschland-Tarif. Diese Forderung geht zurück auf eine Befragung von Fahrgästen und potenziellen Fahrgästen.
Mai 2009
Am 26. Mai präsentierte die Bundesarbeitsgemeinschaft Schienenpersonennahverkehr (BAG-SPNV) das Konzept „Eine neue Bahn für Deutschland“.
Der Dachverband der SPNV-Aufgabenträger sieht großes Marktpotenzial für den Verkehrsträger Bahn im Nah- und Fernverkehr und fordert die Einführung des Deutschlandtakts, um mehr Fahrgäste zu gewinnen.
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April 2009
Fast 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben unsere Fachtagung am 29. April besucht. Eine Resonanz die uns motiviert und zeigt, dass wir mit dem Deutschlandtakt auf dem richtigen Weg sind.
Vorträge aus dieser Fachtagung:
Deutschlandtakt: Grundlagen und Ausgangslage, Andreas Schulz, Bayerische Eisenbahngesellschaft
Deutschlandtakt und Güterverkehr: Konkurrenz um knappe Schienenkapazität oder Planung eines idealen Systems für beide?
Hartmut Gasser, Netzwerk Privatbahnen (angefragt)
Deutschlandtakt und Fahrgäste: Sind mit einem integrierten System mehr Fahrgäste zu gewinnen? Karl-Peter Naumann, Initiative Deutschlandtakt, Pro Bahn
Deutschlandtakt und Trassenzugang: Hat der Taktfahrplan eine Chance im europäischen Eisenbahnmarkt? Dr. Karl-Heinz Rochlitz, Bundesnetzagentur
Die Pressemitteilung aus diesem Anlass:
Berlin, 29. April 2009
Eine Verdopplung der Fahrgastzahlen auf der Schiene in zehn Jahren – das ist das ehrgeizige Ziel der Initiative Deutschlandtakt. Was ist hierfür zu tun? Es muss ein abgestimmter Fahrplan für den gesamten Personenverkehr – vom ICE bis zum Nahverkehr – entwickelt werden. Die Planung der Infrastruktur muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden: Heute wird zuerst die Strecke gebaut und danach der Fahrplan gemacht – in Zukunft soll zuerst der optimale Fahrplan konzipiert werden und dann passgenau darauf die Infrastruktur entwickelt werden. Weiterer Vorteil: Schnelle Fahrplantrassen für den Güterverkehr können mit der notwendigen Kapazität gleich mit berücksichtigt werden.
Seit der Bahnreform sind die Fahrgastzahlen auf der Schiene um 55 % gestiegen. Das ist ein großer Erfolg – doch es ist noch mehr machbar. Im Nahverkehr betrug diese Steigerung weit über 50 %, während der Fernverkehr 20 % seiner Fahrgäste verloren hat. Der Nahverkehr hat diesen Erfolg meist durch ein einfaches Rezept erreicht: Die Züge fahren an sieben Tagen in der Woche von früh bis spät im Taktverkehr. An den Knotenbahnhöfen bestehen innerhalb kurzer Zeiten Anschlüsse an andere Züge und Busse. Mit diesem „Integralen Taktfahrplänen“ wurden in vielen Bundesländern große Erfolge erzielt. Dieses Erfolgsrezept will die Initiative Deutschlandtakt auf den gesamten Personenverkehr übertragen. Alle wichtigen Städte Deutschlands sollen mindestens im Stundentakt im Schnellverkehr auf der Schiene angebunden werden. Dieses bundesweite Schnellverkehrsnetz im Stundentakt soll mit den bestehenden Taktfahrplänen im Nahverkehr so verknüpft werden, dass kurze Anschlüsse hergestellt werden. Flankiert wird dieses Netz durch einen passfähigen Ausbau der Infrastruktur. Optimale Anschlüsse entstehen, wenn die Fahrzeiten zwischen zwei Anschlussbahnhöfen entweder 30, 60, 90 usw. Minuten betragen. Ein Beispiel: Die Neubaustrecke Nürnberg – Erfurt wird nach aktuellen Plänen so gebaut, dass die Züge 70 Minuten unterwegs sind. Folge ist, dass entweder in Nürnberg oder Erfurt Anschlüsse verpasst werden. Für die Anschlüsse besser wäre eine Fahrzeit von 60 oder 90 Minuten. Notwendig ist daher ein langfristiger Infrastrukturplan mit Anschlussbahnhöfen und Ziel-Fahrzeiten. Der Clou dabei: Die Güterzüge können bei dieser Planung gleich optimal berücksichtigt werden und müssen nicht hinter Personenzügen herbummeln. Die Inbetriebnahme des Deutschlandtaktes könnte in mehreren Stufen erfolgen. In einer ersten Stufe könnte bereits kurzfristig das Schnellverkehrsnetz mit bestehenden Fahrzeugen verdichtet werden. In weiteren Stufen könnten dann Anschlüsse optimiert und Infrastrukturausbauten angepasst werden. Notwendig wäre in jedem Fall, dass seitens der Bundespolitik die entsprechenden bahnpolitischen Vorgaben gemacht werden. Michael Gehrmann, Bundesvorsitzender des VCD:„Fahrgäste profitieren mehrfach vom Deutschlandtakt: Weil alle Züge immer zur selben Minute abfahren, müssen sie sich nur noch eine einzige Abfahrtszeit merken, beim Umsteigen entfallen lange Wartezeiten, es gibt einen einheitlichen Deutschland-Tarif für alle Bahnreisen und auch die BahnCards gelten dann in allen Zügen des Nah- und Fernverkehrs“ Arnd Schäfer, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehr (BAG-SPNV):„100 Prozent mehr Fahrgäste auf der Schiene ist keine Utopie. Die Besteller im Nahverkehr haben in den letzten Jahren bewiesen, dass man durch verlässliche Taktfahrpläne und gute Anschlüsse die Fahrgastzahlen verdoppeln kann. Dieses Erfolgsrezept müssen wir nun auf den gesamten Verkehr auf der Schiene übertragen.“ Hans Leister, Vizepräsident Mofair„Der Nutzeffekt von Investitionen in das Netz kann entscheidend gesteigert werden, wenn erst der Fahrplan erstellt und dann gebaut wird. Das wird in der Schweiz, in den Niederlanden und auch in Frankreich inzwischen mit Erfolg berücksichtigt. Oft bringen auch kleine Maßnahmen zur Kapazitätserhöhung und Beschleunigung mehr als Großprojekte und Neubaustrecken.“
Die Initiative Deutschlandtakt wird von Experten der Bahnbranche getragen und von mehreren Institutionen (u. a. BAG-SPNV, Pro Bahn, VCD, Netzwerk Privatbahnen) unterstützt.
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Februar 2009
Unter dem Motto „Deutschland im Takt“ veranstaltete die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen am 2. März ein Fachgespräch, bei dem Vorschläge für einen besseren Fernverkehr vorgestellt wurden.
Pressemitteilung aus diesem Anlass:
Nahverkehr der Länder und Fernverkehr sollen besser abgestimmt werden
Initiative erhofft sich Fahrgaststeigerung wie in der Schweiz
Berlin, 07. April 2008
Die Initiative Deutschlandtakt fordert einen deutschlandweiten Taktfahrplan für den
Nah- und Fernverkehr. Ähnlich wie in der Schweiz erwartet die Initiative deutliche
Fahrgastzuwächse, wenn der Nahverkehr der Bundesländer und der Fernverkehr
besser miteinander verzahnt würden. Die Initiative hat heute in Berlin Ihre Aktivitäten
vorgestellt und die Internet-Seite „www.initiative-deutschlandtakt.de” freigeschaltet.
In der Initiative Deutschlandtakt haben sich Fachleute des Schienenverkehrs
zusammengefunden, um die Idee eines integralen Taktfahrplans für ganz
Deutschland voranzubringen. Einer der Initiatoren ist Bernhard Wewers, Präsident
der BAG-SPNV: „Trotz beachtlicher Investitionen in die Infrastruktur sind wir weit
davon entfernt, das Fahrgastpotenzial abzuschöpfen. In der Schweiz fahren die
Bürgerinnen und Bürger bedeutend häufiger mit öffentlichen Verkehrsmitteln als in
Deutschland. Wir brauchen den Deutschlandtakt als durchgehendes System für
den öffentlichen Verkehr, um mehr Fahrgäste zu gewinnen.”
Der Deutschlandtakt biete, so die Initiatoren, für Fahrgäste beste Anschlüsse und
gute Verbindungen, habe aber auch noch andere Vorteile: Der Infrastrukturausbau
könne gezielt erfolgen. Anders als beim Straßenverkehr werde bei der Eisenbahn mit
dem Bau oder Ausbau der Infrastruktur das Betriebsprogramm weitgehend
festgelegt. Daher müsse man beim Bau genau wissen, welcher Fahrplan später
gelten solle. Mit der Festlegung eines langfristigen Fahrplankonzepts könne
umgekehrt der Ausbau der Infrastruktur gezielt und wirtschaftlich sinnvoll erfolgen.
Vorbild ist die Schweiz, wo vor über 20 Jahren ein Fahrplankonzept „Bahn 2000″ als
Grundlage für ein Ausbauprogramm festgelegt wurde. Seit dem Jahr 2005 ist der
Integrale Taktfahrplan nach diesem Konzept komplett umgesetzt, mit weiteren
sensationellen Fahrgaststeigerungen von bereits hohem Niveau aus. Auch die
konsequente Einbindung des Busverkehrs hat dazu wesentlich beigetragen.
Anders bisher in Deutschland, so Bernhard Wewers: „Zwar gibt es in mehreren
Bundesländern im Regionalverkehr bereits weitgehend vertaktete Züge, die nach
den Grundsätzen des Taktfahrplans verkehren. Auch der Fernverkehr der DB AG
fährt überwiegend im Takt, eine echte Abstimmung zwischen Fern- und Nahverkehr
sowie zwischen den Taktfahrplänen der einzelnen Bundesländer fehlt jedoch. Der
Streckenausbau wird überwiegend noch ohne Berücksichtigung der später zu
fahrenden Fahrpläne geplant.”
Die Initiative will eine Diskussion über die verkehrspolitische Zielsetzung im
Schienenpersonenverkehr in Deutschland in Gang setzen. Wichtiges Mittel dabei ist
die Internet-Seite www.initiative-deutschlandtakt.de, über die Meinungen und
Diskussionsergebnisse verbreitet werden sollen.
Zu den Gründern der Initiative Deutschlandtakt gehören neben Vertretern der
Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs der Fahrgastverband Pro Bahn,
der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sowie Privatpersonen, die als Geschäftsführer
und Vorstände von Eisenbahnverkehrsunternehmen tätig sind.
Für die Initiative Deutschlandtakt:
Bernhard Wewers
Präsident BAG SPNV und Geschäftsführer LVS
Karl-Peter Naumann
Pro Bahn
Heidi Tischmann
VCD
Hans Leister
Geschäftsführer Keolis
Arnd Schäfer
Geschäftsführer BAG SPNV
Andreas Schulz
Abteilungsleiter Planung der BEG